Der Friedberger See
Für Taucher zu allen Jahreszeiten, aufgrund des sauberen Wassers mit Sichtweiten bis zu 10 Metern, ein beliebtes Ziel.
Der Friedberger Baggersee, auch einfach Friedberger See und selten Kreisisee genannt, liegt nördlich der B300 zwischen Augsburg-Hochzoll und Friedberg im Landkreis Aichach-Friedberg (Schwaben, Bayern).
Für Taucher ist der See ein oft besuchtes Ziel. Durch das sehr saubere Wasser, ist eine ungewöhnlich gute Sichtweite von über zehn Metern möglich. Die Unterwasserlandschaft des Sees ist von Klippen und Verwerfungen gezeichnet. Eine umfangreiche Unterwasserfauna, erhöht die Attraktivität für Taucher erhöht.
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Spannende Unterwasserattraktionen
Selbst Taucher die den See schon jahrelang kennen, tauchen immer wieder hinab. Besonders in den Wintermonaten unter den Steg der Wasserskianlage zu tauchen, hunderte Schwarmfische und Hechte beäugen, ist ein beeindruckendes Spektakel.
Abwechslungsreiche Pflanzenwelt und großer Fischreichtum
Man trifft auf Hechte, Schwarmfische, Barsche, Rotaugen, große Karpfen, Schleien und manchmal auch Aale.
Das sagt die Unterwasservegetation über den Gewässerzustand
Der Friedberger See am östlichen Stadtrand Augsburgs scheint zunächst eine von vielen Kiesgruben in der Region zu sein. Der See mit Wasserskianlage, Beachvolleyballfeld und Kisok erscheint auf den ersten Blick nichts Weltbewegendes. Wer jedoch das gewohnte Terrain verlässt und wortwörtlich in den See eintaucht, dem eröffnet sich eine schöne und interessante Unterwasserwelt mit zahlreichen Wasserpflanzen und Armleuchteralgen (Makrophyten).
Diese haben einen besonderen Stellenwert im Ökosystem See. Ein üppiger Bewuchs hält das nährstoffreiche Sediment zurück, das sich ohne Makrophyten im See ausbreiten könnte und den Phytoplanktonwuchs (Algen) fördern würde. Zudem konkurrieren die Makrophyten mit dem Phytoplankton um Nährstoffe. Die Algen sind der Gegenspieler der Wasserpflanzen. Bei hoher Dichte senken sie drastisch die Klarheit des Wassers. In trüben Wasser gelangt nur noch wenig Sonnenlicht zu den Pflanzen am Gewässergrund. Ein Todesurteil.
Zusätzlich dient die Unterwasserflora als Kinderstube für viele Fischarten. Vor allem der Hecht ist als Lauerjäger auf eine dichte Unterwasservegetation angewiesen. Eine gesunde Raubfischpopulation reduziert die Anzahl an Friedfischen.
Manche Friedfische (Karpfen, Schleie) suchen wühlend im Sediment nach Nahrung. Die Folge ist eine Wassereintrübung und direkte Zerstörung der Makrophyten.
Andere Friedfische fressen das Zooplanktion (z.B. Daphnien). Diese sind Verbündete der Wasserpflanzen, da es Jagd auf das Phytoplankton macht und somit für ein klares Gewässer mit hoher Sonneneinstrahlung sorgt.
Neben den genannten ökosystemaren Funktionen liefern Makrophyten auch wertvolle Informationen über die Gewässerqualität. Grund hierfür ist, dass jede Wasserpflanze unterschiedlich auf die Wirkung und INtensität der Umwelteinflüsse (z.B. Nährstoffangebot, Licht, pH-Wert) reagiert. Die Pflanzen zeigen uns somit durch ihr Dasein bzw. Fehlen den Zustand eines Gewässers an (> Bioindikator). Vor allem das Auftreten von Armleuchteralgen (Characeen) ist ein Hineweis für überbelastete Gewässer. Die Großalgen können nur bei geringen bis mittleren Nährstoffverhältnissen überleben. Aufgrund der vielerorts belasteten Gewässer ging ihr Bestand drastisch zurück.
Im Sommer 2017 wurde im Friedberger Baggersee nach dem Bewertungsverfahren Phylib (Makrophyten und Phtobenthos), das bundesweit zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinien (EG-WRRL) angewendet wird, das ökologische Potenzial des Sees ermittelt.
Neben den Wasserpflazen (Makrophyten) floss das Phytobenthos (substratgebundene Kieselalgen in die Bewertung ein. Der See hat derzeit ein "gut und besseres" ökologisches Potenzial.