Der Friedberger See

Nördlich der B300 zwischen Augsburg-Hochzoll und Friedberg liegt der beliebte Friedberger See. 
Für Taucher zu allen Jahreszeiten, aufgrund des sauberen Wassers mit Sichtweiten bis zu 10 Metern, ein beliebtes Ziel.

Der Friedberger Baggersee, auch einfach Friedberger See und selten Kreisisee genannt, liegt nördlich der B300 zwischen Augsburg-Hochzoll und Friedberg im Landkreis Aichach-Friedberg (Schwaben, Bayern).

Für Taucher ist der See ein oft besuchtes Ziel. Durch das sehr saubere Wasser, ist eine ungewöhnlich gute Sichtweite von über zehn Metern möglich. Die Unterwasserlandschaft des Sees ist von Klippen und Verwerfungen gezeichnet. Eine umfangreiche Unterwasserfauna, erhöht die Attraktivität für Taucher erhöht.

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Boot Wrack unter Wasser im Friedberger See
Tunnel zum tauchen im Friedberger See
Taucher mit großem Fisch im Friedberger See

Spannende Unterwasserattraktionen

Neben den klassischen Übungsplattformen gibt es im Friedberger See auf Tiefen bis zu 12 Meter vieles zu entdecken. Erkundet werden kann ein 10m langes Boot mit einem Geocache, ein Tunnel zum durchtauchen. Auch ein Baggergestell, Surfbrett, eine Schatztruhe haben sich im See verirrt und warten darauf von Tauchern gefunden zu werden.

Selbst Taucher die den See schon jahrelang kennen, tauchen immer wieder hinab. Besonders in den Wintermonaten unter den Steg der Wasserskianlage zu tauchen, hunderte Schwarmfische und Hechte beäugen, ist ein beeindruckendes Spektakel.

Abwechslungsreiche Pflanzenwelt und großer Fischreichtum

Neben vielfältigen Unterwasserattraktionen beeindruckt auch die Pflanzen- und Tierwelt den Taucher.

Man trifft auf Hechte, Schwarmfische, Barsche, Rotaugen, große Karpfen, Schleien und manchmal auch Aale.
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Das sagt die Unterwasservegetation über den Gewässerzustand

Ein Gastbeitrag von Dominique Christian Noetzel, Potsdam.

Der Friedberger See am östlichen Stadtrand Augsburgs scheint zunächst eine von vielen Kiesgruben in der Region zu sein. Der See mit Wasserskianlage, Beachvolleyballfeld und Kisok erscheint auf den ersten Blick nichts Weltbewegendes. Wer jedoch das gewohnte Terrain verlässt und wortwörtlich in den See eintaucht, dem eröffnet sich eine schöne und interessante Unterwasserwelt mit zahlreichen Wasserpflanzen und Armleuchteralgen (Makrophyten).

Diese haben einen besonderen Stellenwert im Ökosystem See. Ein üppiger Bewuchs hält das nährstoffreiche Sediment zurück, das sich ohne Makrophyten im See ausbreiten könnte und den Phytoplanktonwuchs (Algen) fördern würde. Zudem konkurrieren die Makrophyten mit dem Phytoplankton um Nährstoffe. Die Algen sind der Gegenspieler der Wasserpflanzen. Bei hoher Dichte senken sie drastisch die Klarheit des Wassers. In trüben Wasser gelangt nur noch wenig Sonnenlicht zu den Pflanzen am Gewässergrund. Ein Todesurteil.

Zusätzlich dient die Unterwasserflora als Kinderstube für viele Fischarten. Vor allem der Hecht ist als Lauerjäger auf eine dichte Unterwasservegetation angewiesen. Eine gesunde Raubfischpopulation reduziert die Anzahl an Friedfischen.

Manche Friedfische (Karpfen, Schleie) suchen wühlend im Sediment nach Nahrung. Die Folge ist eine Wassereintrübung und direkte Zerstörung der Makrophyten.

Andere Friedfische fressen das Zooplanktion (z.B. Daphnien). Diese sind Verbündete der Wasserpflanzen, da es Jagd auf das Phytoplankton macht und somit für ein klares Gewässer mit hoher Sonneneinstrahlung sorgt.

Neben den genannten ökosystemaren Funktionen liefern Makrophyten auch wertvolle Informationen über die Gewässerqualität. Grund hierfür ist, dass jede Wasserpflanze unterschiedlich auf die Wirkung und INtensität der Umwelteinflüsse (z.B. Nährstoffangebot, Licht, pH-Wert) reagiert. Die Pflanzen zeigen uns somit durch ihr Dasein bzw. Fehlen den Zustand eines Gewässers an (> Bioindikator). Vor allem das Auftreten von Armleuchteralgen (Characeen) ist ein Hineweis für überbelastete Gewässer. Die Großalgen können nur bei geringen bis mittleren Nährstoffverhältnissen überleben. Aufgrund der vielerorts belasteten Gewässer ging ihr Bestand drastisch zurück.

Im Sommer 2017 wurde im Friedberger Baggersee nach dem Bewertungsverfahren Phylib (Makrophyten und Phtobenthos), das bundesweit zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinien (EG-WRRL) angewendet wird, das ökologische Potenzial des Sees ermittelt.

Neben den Wasserpflazen (Makrophyten) floss das Phytobenthos (substratgebundene Kieselalgen in die Bewertung ein. Der See hat derzeit ein "gut und besseres" ökologisches Potenzial.

Steifborstige Armleuchteralge (Chara hispida)
Steilborstige Armleuchteralge (chara hispida)
Steifborstige Armleuchteralge (Chara hispida)
Dunkle Glanzleuchteralge (nitella opaca)
Steifborstige Armleuchteralge (Chara hispida)
Stern-Glanzleuchteralge (nitellopsis abtusa)
ökologisches Potenzial Friedberger See

Kieselalgen?

Kieselalgen (Diatomeen) sind Organismen, die seit ca. 250 Mio. Jahren auf der Erde existieren. Es gibt schätzungsweise 100.000 unterschiedliche Arten, die weltweit im Süß- und Walzwasser vorkommen. Sie Leben sowohl freischwebend im Wasser als auch auf Steinen und Pflanzen. Das prägende Merkmal der Diatomeen ist ihre Zellwand aus Silizumdioxid. Wie die Wasserpflanzen (Makrophyten), reagieren viele Diatomeen empfindlich auf die Umwelteinflüsse und können daher als Bioindikator für die Gewässerbewertung herangezogen werden.
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